Eigentlich gibt es zwei große Themen, die für die Menschheit relevant sind. Das ist das Bevölkerungswachstum, was man irgendwie lösen muss. Da können wir nichts dazu beitragen und dann ist es das Energie Thema und da sind wir mitten – mit – drin.
Mein Name ist Axel Nieburg. Ich bin Geschäftsführer der Baugenossenschaft Hegau. Ich bin hier seit 1997. Die Baugenossenschaft Hegau ist als Genossenschaft das größte Unternehmen im Landkreis. Gestartet sind wir mal mit sozialem Wohnungsbau und dann haben sich die Dinge entwickelt. Also persönlich bin ich ein Kind der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft. Als ich damals mein Berufsleben begonnen habe, hat mich der Grundgedanke, dass eine Wohnung nicht ein Gut ist wie jedes andere, sofort überzeugt.
Wohnungen sind Existenzgüter im Gegensatz zu Konsumgütern und haben deshalb einen besonderen Anspruch, weil wir auch wissen, dass Gestaltung etwas mit den Menschen macht. Am preiswertesten ist es natürlich, eine rechteckige Kiste zu bauen, mit möglichst kleinen Fenstern. Das kostet am wenigsten Geld. Dass sich Menschen darin wohlfühlen, glauben wir eher nicht. Und da wir als Genossenschaft Mitgliederförderung betreiben, haben wir gesagt - Das macht was mit den Menschen.
Wenn auch das Gebäude eine gewisse Gestaltqualität hat. Und da wir uns ja als Bestandteil verstehen und die Gebäude wahrscheinlich 100 Jahre im Unternehmens Eigentum haben, macht es Sinn, sich am Anfang da ein bisschen mehr Gedanken zu machen. Wir wissen, dass auch viele unserer Mitglieder einen Schrebergarten haben, haben dann gesagt, wenn wir sowieso Grundstücksflächen am Haus haben, warum sollen wir die nicht nutzbar machen dafür?
Jetzt, bei dem letzten Projekt, was wir in der Praxedis-Gärten gemacht haben, haben wir auch das erste Mal Hochbeete angeboten, die dann jenseits von der Anbindung an die Erdgeschosswohnung bestehen, wo dann aus dem Obergeschoss auch jemand so ein Beet nutzen kann, was dann auch wiederum geeignet ist für Leute, die eventuell Mobilität eingeschränkt sind, weil man ja in einer gewissen Höhe da arbeiten kann.
Würden auch dazu passen und haben jetzt mittlerweile glaube ich in unseren Wohnanlagen acht Bienenvölker. Und dann haben wir gesagt, wenn man was ändern will. Grundsätzlich ist das jetzt eigentlich der Punkt, wo man was ändern kann. Und haben uns gefragt Ist es richtig weiter mit Öl und Gas zu heizen oder ist jetzt nicht der Zeitpunkt, wenn man grundsätzlich was ändern will, dass man die Zeit jetzt nutzen muss?
Denn wenn man erst wieder eine Öl und Gasheizung mit neueste Technik eingebaut hat, ist die Chance für viele Jahre erst mal vertan, weil man eine neue Heizanlage ja nicht gleich wieder austauschen. Und im Landkreis Konstanz, so dass viele unserer Häuser im Wasserschutzgebiet stehen. Das heißt, Tiefenbohrungen sind gar nicht möglich. Und wir mussten Geothermie, mussten wir uns damals erst mal damit beschäftigen.
Was ist das überhaupt? Weil das noch kein Allgemeingut war, mit Geothermie zu arbeiten und wir sind dann auf Holz gekommen. Ja, wir haben hier einen Lieferanten, das ist heimisches Holz und das Holz, was da verarbeitet wird, in Pellets und Resthölzer. Wir haben damals auch mal eine Produktion in Buchenbach bei Freiburg angesehen. Das war ein Sägewerk, die haben ihre Resthölzer bis dahin am Streichholz dran gehalten und haben das abgebrannt und waren froh, dass sie das los waren, weil die damit nichts anfangen konnten und haben dann angefangen, aus diesen Resthölzern Pellets zu machen und statt sie einfach abzubrennen, haben sie sie dann verkauft.
Für uns hat das im Neubau angefangen, dass wir uns entschieden haben, im Passivhausstandard zu bauen. Das heißt, das sind Gebäude, die, um sie zu erwärmen und die Wasserversorgung zu machen, möglichst wenig Energie brauchen. Und die Weiterentwicklung für uns, die logische Weiterentwicklung ist, dass wir jetzt umsteigen, diese Häuser dann in Holzhybridbauweise zu errichten. Und wir haben bisher unsere Wärmeversorgung zu über 70 % im Bestand mit Holz sichergestellt, dass man in den kommenden Gebäuden wahrscheinlich dann auf Wärmepumpen umsteigen wird in der Wärmeversorgung in unserem Bestand, so dass wir schon 92 % unseres Bestandes in der Energieklasse D oder besser haben.
Das Ziel ist ja von der Bundesregierung für 2033 avisiert. Die 8 % werden wir nur schaffen. Um das lösen zu können, um mit den Aufgaben sich vertraut zu machen. Und in dieser Vielfalt liegt das Interessante an dem Job und Wohnen ist ein Existenzgut. Auf Wohnen kann keiner verzichten. Die Bevölkerungszahlen steigen also wir haben ja auch ein zukunftsfähiges Feld, was auch so bleiben wird, weil es eben eine Existenzgut ist.