Ich bin Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und Palliativmediziner und bin im Zentrum für Psychiatrie Reichenau angestellt .Als Oberärztin in der Psychiatrie. Ich bin auf der Demonstration hauptsächlich im Einsatz als Mitglied in der Allianz. Klimawandel und Gesundheit halte ich inzwischen Vorträge hier bei der VHS, aber auch bei anderen Bildungseinrichtungen, zum Beispiel auch bei privaten medizinischen Uni zum Thema gesundheitliche Folgen des Klimawandels. Und hier bei uns in der Klinik bin ich auch gerade dran, Fortbildungen vorzubereiten zu Schutzmaßnahmen.
Na ja, also erst mal habe ich sozusagen den Klimawandel für mich privat als Problem erkannt. Ja, oder gemerkt, es ist was, was mich beschäftigt. Und dann habe ich mir überlegt, was kann ich machen, was hat sozusagen die meiste Wirkung. Und da ist das eine Am Anfang geht man vielleicht auf Demos und trifft irgendwie Maßnahmen im eigenen Umfeld. Aber wenn ich als als Ärztin sozusagen mit meinem professionellen Hintergrund was dazu sage, dann werde ich natürlich noch mal ganz anders angehört als wenn ich einfach nur als Privatperson sage ich gehe auf die Straße und die Politik soll dies und jenes. Ich denke einfach, ich habe die besseren Argumente
Ja, das ist auch ein interessanter Punkt. Also bei jüngeren Leuten sehen wir, dass es die ganz viel auch im Rahmen von Depressionen und Ängsten beschäftigt. Das ist vielleicht auch, was man so von sich selber auch kennt, das einen Sachen beunruhigen.
Und bei manchen Leuten nimmt es dann tatsächlich so das Ausmaß an, dass sie richtig eine schwere Depression auch entwickeln. Zwar angesichts der Klimakrise. Da sind wir auch damit beschäftigt zu überlegen, wie können wir uns mit den Themen dann beschäftigen? Wie können wir darauf antworten? Als Ärztin habe ich gelernt, dass man einfach auch noch mal ganz anders auf die Medikamente schauen muss.
Also zum Beispiel haben die Leute Blutdrucksenker und fast alle alten Leute. Und wenn es heiß ist, geht der Blutdruck runter. Dann will man nicht noch zusätzlich Blutdrucksenker im Einsatz haben. Die die Leute völlig ins Off schießen. Das sind die Sachen, die wir dann einfach vermehrt drauf achten. Und man muss auch im Kopf haben, dass die Leute bei schweren psychischen Störungen einfach auch schlechter auf sich achten können und dass die zum Teil da Unterstützung brauchen.
Ja, das ist in der Psychiatrie auch ein Thema. Also Witze macht aggressiv, das kennen wir von uns selber. Wenn man so darüber nachdenkt, wie geht es einem, wenn man starke Hitze Belastung ausgesetzt ist? Da gibt es inzwischen von Kollegen auch aus, der weiß, dass es eine Klinik hier in der Richtung bei Ravensburg gibt, auch eine Studie drüber, die tatsächlich gezielt untersucht haben, wie sich das auswirkt.
Die haben eine Studie gemacht, haben die einfach aufgezeichnet Wie viele Vorfälle mit Aggression gibt es auf den akut Stationen in der psychiatrischen Klinik? Und haben das dann abgeglichen mit Wetterdaten vom Deutschen Wetterdienst und konnten da eben herausarbeiten, dass es da signifikante Zusammenhänge gibt. Und das ist natürlich auch interessant für eine Klinik, die aufpassen muss, dass auf der Station nichts passiert. Aber es ist auch, wenn man an häusliche Gewalt und solche Sachen denkt, es ist auch relevant.
Was mich motiviert in dem, was ich tue. Ich bin ein optimistischer Mensch und ich bin ein Mensch, der an Veränderungen glaubt und aber Veränderung im positiven Sinne. Ich denke, dass wir einfach Verhalten ändern können. Das hat vielleicht auch mit meinem Beruf als Psychotherapeutin auch was zu tun.
Wir können unser Verhalten ändern, wir können uns auf neue Dinge einstellen. Ich denke, dass da der Mensch an sich ein sehr anpassungsfähige Wesen ist und auch ein sehr kreatives Wesen. Und ja, ich habe einfach sozusagen Lust dazu beizutragen, solche solche Veränderung auch mit anzustoßen und mit auf den Weg zu bringen. Also ich bin nicht jemand, der am liebsten alles immer genauso hat, wie es schon immer war.Und es darf sich gar nichts ändern. Und so weiter. Passt nicht zu mir. Ich finde, jeder sollte gucken, was er oder sie für sich tun kann, für sich selber und dann eben auch insgesamt nicht den Kopf in den Sand stecken. Jeder kann was tun.