Musa Cebe

Wie Musa Cebe mit seinem veganen Döner den Spieß umdreht.

Musa Cebe, Inhaber des Imbissladens Kervan, teilt in diesem Interview seine Motivation, seinen Imbiss auf vegetarische und vegane Speisen umzustellen, und spricht über seine Hoffnung, dass wir eine harmonische Koexistenz mit Tieren anstreben sollten, anstatt sie zu vernichten. Musa Cebe erzählt von den Reaktionen der Menschen auf die Umstellung seines Imbissladens und betont die Bedeutung einer politischen und ethischen Haltung bei der Einführung von veganen Programmen. Als Pionier des komplett vegetarischen Imbiss Ladens in Konstanz zeigt er, wie jeder Einzelne einen Beitrag zur Schonung der Umwelt leisten kann. Sein Engagement für eine nachhaltige Zukunft und sein Wunsch, die Fehler im Umgang mit Tieren zu korrigieren, machen Musa zu einem inspirierenden Vorbild für den bewussten Konsum und den Schutz unserer Umwelt.

Das Interview erzählt die Geschichte von Musa Cebe, dem Inhaber des Imbissladens Kervan in Konstanz. Musa, der 64 Jahre alt ist, hat im September 2021 eine mutige Entscheidung getroffen: Er bietet fortan ausschließlich vegetarische und vegane Gerichte in seinem Imbissladen an. Der Film zeigt, wie Musa Cebe sich dazu entschieden hat, seinen Imbiss auf vegetarische Speisen umzustellen. Schon früh in seinem Leben entwickelte er eine tiefe Verbundenheit zu Tieren und verfolgte den Traum, in einer Welt zu leben, in der wir harmonisch und friedlich mit ihnen zusammen existieren können, anstatt sie zu vernichten. Dieser ethische Standpunkt und seine Liebe zur Tierwelt waren die treibende Kraft hinter seiner Entscheidung. Die Umstellung auf vegetarische und vegane Speisen war nicht ohne Herausforderungen. Musa berichtet von der Enttäuschung einiger Fleischesser, die zuvor regelmäßig seinen Imbiss besuchten und nun das neue Angebot kritisch betrachteten. Einige gaben ihm sogar negative Bewertungen, ohne die Gerichte überhaupt probiert zu haben. Trotz dieser Rückschläge blieb Musa jedoch standhaft und war fest davon überzeugt, dass seine Entscheidung vernünftig und ethisch vertretbar war. Der Film zeigt auch die positive Resonanz, die Musa von anderen Kunden erhielt. Insbesondere ältere Menschen, die weniger Fleisch essen oder nie viel Fleisch gegessen haben, schätzten die Möglichkeit, bei Kervan köstliche vegetarische Speisen zu finden. Musa war erfreut darüber, dass er diesen Kunden eine bequeme und leckere Alternative bieten konnte, da viele von ihnen nicht in der Lage sind, selbst Mahlzeiten zuzubereiten. Als erster komplett vegetarischer Imbissladen in Konstanz steht Kervan auch für eine Vorreiterrolle in der Branche. Musa sieht andere Imbissläden, die weniger auf vegetarische Produkte setzen, nicht als Konkurrenz, sondern hofft, dass sie ebenfalls überdenken und vegane Programme einführen werden. Für ihn geht es nicht nur um den finanziellen Erfolg, sondern darum, eine nachhaltige Veränderung anzustoßen und aktiv für eine bessere Welt einzutreten. Im Film drückt Musa seine Vision aus, dass mindestens unsere Kinder oder Enkelkinder eine bewohnbare Welt haben sollten. Er betont die Wichtigkeit, die Fehler, die wir als Menschen im Umgang mit Tieren gemacht haben, zu erkennen und zu korrigieren. Musa hofft, dass seine Bemühungen und seine Haltung als Vorbild dienen können, um mehr Menschen dazu zu inspirieren, einen bewussten und nachhaltigen Lebensstil zu führen.

"Ich glaube, jeder, der ein bisschen was im Hirn hat, muss das wissen. Nur Fleisch zu essen ist einfach ungesund."

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Transcript

Mein Name ist Musa Cebe und ich bin 64 Jahre alt. Zurzeit arbeite ich in meinem Geschäft in der Wessenbergstraße, Kervan.

Im September 2021 entschied Musa Cebe nur noch vegetarische und vegan Speisen in seinem Imbissladen anzubieten.

Ja, es läuft gut, das merkt man. Die Leute haben auch mehr Verständnis dafür. Viele Fleischesser kommen jetzt immer wieder und versuchen die Speisen. Klar, in erster Linie, weil sie Vertrauen haben, dass wir gute Produkte haben, und in zweiter Linie, weil ich glaube, jeder, der ein bisschen was im Hirn hat, muss das wissen. Nur Fleisch zu essen ist einfach ungesund.

Was hat dich dazu bewegt deinen Imbiss auf vegetarisch umzustellen?

Mich hat dazu bewegt, dass ich mich schon früher als Kind viel mit Tieren beschäftigt habe und mit ihnen gelebt habe. Dass man auch die menschliche Überlegenheit nicht ausnutzt, um die Tiere zu fressen, zu schlachten oder schlecht zu behandeln.

Wie haben die Menschen auf die Umstellung deines Imbissladens auf vegetarische Speisen reagiert?

Es war eine Enttäuschung für viele Fleischesser. Eine sehr große Enttäuschung, die mir später auf der Seite nur einen Stern gegeben haben. Für sie war es so lecker, sie kamen drei- bis viermal in der Woche. "Es war so gut und jetzt ist alles anders, es schmeckt nach nichts." Ich weiß nicht, ob sie es probiert haben, ich glaube nicht. Aber sie waren einfach enttäuscht. Aber im Endeffekt haben wir gesagt: Es ist meine Entscheidung und ich denke, es ist auch vernünftig, weil Fleisch an jeder Ecke erhältlich ist. Sie haben keine so guten Produkte. Ich bin froh, dass viele ältere Leute zu mir kommen. Wirklich sehr viele ältere Leute. Sie essen nicht so viel Fleisch, sie haben nie viel Fleisch gegessen. Sie sind froh, wenn sie zu mir kommen und gleich fertig kaufen können, und es schmeckt auch sehr lecker, weil viele es nicht selbst zubereiten können.

Kervan ist bisher der erste komplett vegetarische Imbissladen in Konstanz.

Es ist schade, weil ich sie nicht als Konkurrenz im eigentlichen Sinne sehe, sondern ich denke, man kann auch viele andere Sachen anbieten. Viele haben größere Möglichkeiten. Ich habe diese Möglichkeiten nicht. Hätte ich einen größeren Raum, könnte man wirklich ein wahnsinnig gutes Programm machen.

Wie fühlst du dich dabei, dass andere Imbissläden weniger auf vegetarische Produkte setzen?

Ich meine, es wäre gut, wenn sie auch vegane Programme einführen würden, dafür müssen sie auch politisch denken.Ich denke, wenn jemand nicht so politisch denkt und zufällig vorbei geht, mag er es vielleicht kaufen, aber er wird nicht hingehen. Man kann so etwas nicht nur tun, um Geld zu verdienen. Du musst schon ein bisschen dahinterstehen.
Ich wünsche mir, dass mindestens unsere Kinder oder Enkelkinder eine bewohnbare Welt haben werden. Und dass wir versuchen, die Fehler, die wir als Menschen gegenüber Tieren gemacht haben, in den Griff zu bekommen.

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